Die AML ist eine sehr komplexe Erkrankung, die in unterschiedlichen Varianten und Subtypen auftreten kann. Die Einteilung spielt eine wichtige Rolle bei der individuellen Krankheitsprognose und den potenziellen Therapiemöglichkeiten. Um den entsprechenden Subtyp festzustellen, ist eine genaue Untersuchung von Blut und Knochenmark notwendig.1, 2
Mit den Klassifikationen der French-American-British Group (FAB) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestehen zwei anerkannte Systeme zur Einteilung der AML. Die FAB-Einteilung kategorisiert die AML vorwiegend anhand äußerer Merkmale der unreifen Vorläufer der Blutzellen (Blasten) und genetischer Veränderungen. Dabei werden insgesamt acht verschiedene Gruppen der Erkrankung unterschieden.1-4
Die heute überwiegend gebräuchliche Klassifikation der AML gemäß der WHO-Kriterien berücksichtigt neben den Faktoren der FAB-Einteilung zusätzlich auch die sogenannten zyto- und molekulargenetischen
Veränderungen der Blutzellen. Dabei geht die WHO-Klassifikation auch auf vorherige Erkrankungen des blutbildenden Systems ein und es wird berücksichtigt, ob vorangegangene Behandlungen (z. B. eine Strahlen- oder Chemotherapie) die Leukämie verursacht haben können.1-4
Die verschiedenen Subtypen der AML lassen sich auf Basis dieser Klassifikation in vier unterschiedliche Gruppen zusammenfassen:
Mit der akuten Promyelozytenleukämie (APL) besteht zudem noch eine weitere, seltene Unterform der AML. Diese tritt bei ca. 5 % der Patientinnen und Patienten auf und ist durch eine besondere genetische Veränderung gekennzeichnet, die als „Translokation t(15;17)“ bezeichnet wird. Die APL unterscheidet sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf, das Risiko und die Therapieoptionen maßgeblich im Vergleich zu den anderen AML-Subtypen. Die Erkrankung kommt vor allem bei jüngeren Betroffenen vor und ist mit einer besseren Prognose im Vergleich zu den anderen Formen der AML-Erkrankung verbunden, sofern die häufig auftretenden Störungen der Blutgerinnung und damit einhergehenden Blutungskomplikationen effektiv behandelt werden können.1, 2