Die Abkürzung CML bedeutet chronische myeloische
Leukämie. Die CML entsteht durch eine unkontrollierte Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (altgr. leukós = weiß, haima = Blut), die vom Knochenmark ausgeht (altgr. myelos = Mark)1. Sie wird auch als „Blutkrebs“ bezeichnet.
Bei der CML handelt es sich um eine Form von Leukämie, die inzwischen gut behandelbar ist. Hier hat in den letzten Jahren eine Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten stattgefunden, die in der gesamten Krebsmedizin positiv beobachtet wurde. Mit der heute eingesetzten, medikamentösen Therapie können die Patienten in aller Regel eine nahezu normale Lebenserwartung erreichen.
Der typische Krankheitsverlauf einer CML ist wissenschaftlich gut untersucht. Ausgang der Erkrankung ist die Entartung einer sogenannten Blutstammzelle im Knochenmark.
Blutstammzellen (oder: hämatopoetische
Stammzellen) sind im blutbildenden System Lieferanten für neue Blutzellen, die vom Organismus kontinuierlich gebildet werden müssen, da alte Zellen absterben.
Durch einen Gendefekt einer Blutstammzelle findet bei der CML eine massenhafte Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen – hauptsächlich von Granulozyten
– statt. Die Granulozyten übernehmen normalerweise bei der Immunabwehr des Körpers wichtige Aufgaben und leisten diese Funktion auch noch in den Anfangsstadien einer CML.
Im langfristigen Verlauf der CML können weitere Gendefekte ein Fortschreiten der Erkrankung bewirken: Im Knochenmark vermehren sich unreife Blutzellen (Myeloische Blastenzellen
) stark und treten ins Blut über.
Von links nach rechts: Chronische Phase, akzelerierte Phase, Blastenkrise
Zusätzlich ist der „programmierte Zelltod“ (Apoptose) dieser Blastenzellen gestört – er sorgt dafür, dass Zellen, die der Körper nicht mehr benötigt, wieder abgebaut werden.2 Durch die unkontrollierte Vermehrung können die Blastenzellen nach und nach gesundes Knochenmark verdrängen und eine Funktionseinschränkung anderer Blutzellen bewirken, etwa von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für den Sauerstofftransport zuständig sind oder von Blutplättchen (Thrombozyten), die eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen.
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