Bei wiederkehrenden Darm- oder Verdauungsbeschwerden sollte eine Untersuchung durch eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Erkrankungen des Verdauungstraktes (Gastroenterologe) erfolgen. Bei Verdacht auf Darmkrebs wird zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erhoben und der Körper nach ersten Hinweisen auf einen Tumor z. B. durch Abtasten des Bauchraums oder durch Tastuntersuchung des Enddarms (digitale rektale Untersuchung) untersucht. Als wichtigstes Instrument bei Verdacht auf Darmkrebs gilt jedoch die Darmspiegelung (Koloskopie).1
Darmspiegelung, Koloskopie
Bei der feingeweblichen Untersuchung kann die Pathologin oder der Pathologe im Mikroskop erkennen, ob die Veränderungen der Darmschleimhaut gut- oder bösartig sind. Im Falle eines bösartigen Tumors kann bestimmt werden, ob es sich um Darmkrebs oder eine andere Form der Krebserkrankung wie z. B. ein Lymphom oder einen gastrointestinalen Stromatumor (GIST) handelt. Darüber hinaus werden die Zellen auf weitere Eigenschaften untersucht, wie den Grad ihrer Bösartigkeit oder das Vorhandensein von Biomarkern.
Tumormarker sind körpereigene Substanzen, die bei Darmkrebs im Blut und anderen Körperflüssigkeiten vermehrt nachweisbar sind. Sie eignen sich als Ergänzung zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs, da sie sich je nach Krankheitsaktivität verändern. Ein wichtiger Tumormarker bei Darmkrebs ist das karzinoembryonale Antigen (CEA), das vor Behandlungsbeginn und im weiteren Verlauf bestimmt wird. Allerdings ist der CEA-Wert nicht bei allen Betroffenen aussagekräftig genug, um damit die weitere Therapie bestimmen zu können.
Biomarker zeigen bestimmte Eigenschaften von Tumorzellen an. Sie können für die Prognose, aber auch die Behandlungsplanung relevant sein und werden in Gewebeproben oder anhand im Blut vorhandener Tumor-DNA bestimmt. Ein Beispiel für Biomarker bei Darmkrebs ist die Mutation im KRAS-Gen. Weisen Tumore eine solche Mutation auf, sprechen sie wahrscheinlich nicht auf eine bestimmte, zielgerichtete Therapie an, die häufig bei Darmkrebs mit Metastasen zum Einsatz kommt (die Anti-EGFR-Therapie).
Hat sich die Diagnose in der mikroskopischen Untersuchung des dabei entnommenen Gewebes bestätigt, schließen sich noch weitere Untersuchungen wie Ultraschall des Bauchraums, Röntgenaufnahmen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie an, um die Ausbreitung der Erkrankung zu beurteilen.