Unter Darmkrebs versteht man eine bösartige Erkrankung des Darms, genauer gesagt des Dickdarms (Kolon) oder des Mastdarms (Rektum). Bei Darmkrebs im Frühstadium wird zwischen einem Kolon- und einem Rektumkarzinom unterschieden. Im fortgeschrittenen Stadium hingegen werden diese beiden Tumortypen unter dem Sammelbegriff kolorektales Karzinom zusammengefasst. Andere Krebsarten im Darm wie Dünndarmkrebs oder Analkrebs zählen nicht dazu und stellen eigenständige Krankheitsbilder dar.
Darmkrebs gehört zu den häufigeren Krebserkrankungen in Deutschland. Im Jahr 2016 wurden 25.990 Frauen und 32.300 Männer neu diagnostiziert. Dabei steigt das Erkrankungsrisiko mit dem Alter – im Schnitt erkranken Männer mit 72 Jahren und Frauen mit 76 Jahren. Insgesamt ist Darmkrebs in Deutschland bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebsart.1
Der Verlauf der Erkrankung hängt von vielen Faktoren ab. Es bestehen vergleichsweise gute Chancen auf Heilung, wenn der Tumor noch klein ist und frühzeitig entfernt wird. Bei einer Diagnose im fortgeschrittenen Krankheitsstadium verschlechtert sich die Prognose.2 Deshalb kommen Vorsorgemaßnahmen mit dem Ziel der Früherkennung, beispielsweise in Form einer Darmspiegelung bzw. eines Stuhltests, eine wichtige Rolle zu. Der Grund: Darmkrebs entsteht meist aus gutartigen Darmpolypen. Durch die Entfernung der Polypen (Polypektomie) bei einer Darmspiegelung und bei adäquater Nachkontrolle kann das Risiko für die Entwicklung von Dickdarmkrebs gesenkt werden.
Als Teil des Darms schließt sich der Dickdarm an den Dünndarm an. Seine Funktion besteht in der Wiederaufnahme von Wasser und Elektrolyten aus der Nahrung, wodurch der Darminhalt gleichzeitig eingedickt wird. Der Dickdarm ist zudem dicht mit Bakterien besiedelt, die lebenswichtige Stoffe wie das Vitamin K synthetisieren. Der Dickdarm umschließt den Dünndarm in Form eines umgekehrten „U“ und besteht aus mehreren Abschnitten:
Im S-förmigen Sigma (Colon sigmoideum) geht der Dickdarm in den Mastdarm (Rektum) über.
Bei mehr als drei Viertel aller Patienten entsteht Dickdarmkrebs im Bereich des linken Kolons, seltener auf der rechten Seite.3