Unter dem Begriff Kopf-Hals-Tumoren können unterschiedliche Krebsarten zusammengefasst werden, die im Kopf- und Halsbereich auftreten. Dazu zählen bösartige Tumoren der Mundhöhle (Mundhöhlenkarzinom), des Rachens (Pharynxkarzinom), des Kehlkopfes (Larynxkarzinom), der Nase, der Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse. Nachfolgend werden Tumoren der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes näher beschrieben.
An Tumoren der Mundhöhle und des Rachens erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 3.700 Frauen und 9.130 Männer.1 Die häufigste einzelne Krebsart im Kopf- und Halsbereich ist Kehlkopfkrebs, wovon jährlich in Deutschland rund 520 Frauen und 2.980 Männer betroffen sind.1
Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei der Diagnose je nach Tumorart zwischen 63 und 66 Jahren.1
Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch für Hals-Kopf-Tumoren: Je früher der Tumor erkannt wird, umso günstiger ist in der Regel die Prognose. Die individuellen Behandlungsmöglichkeiten und -aussichten sind dabei vor allem von der Art des Tumors und dem Tumorstadium abhängig. So haben kleine Tumoren in einem frühen Erkrankungsstadium meist sehr gute Heilungschancen.2 Da die Symptome bei Kopf-Hals-Tumoren jedoch teilweise unspezifisch sind, werden sie häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Zur Mundhöhle gehören die Innenseiten von Wangen und Lippen, die Zähne, das Zahnfleisch, die vordere Zunge, der Mundboden und der harte Gaumen. Nach unten wird die Mundhöhle vom Mundboden, nach oben vom harten und weichen Gaumen begrenzt, der sie von der Nasenhöhle trennt. Hinten geht die Mundhöhle am vorderen und hinteren Gaumenbogen in den Rachen (Pharynx) über. Dieser erstreckt sich vom hinteren Teil des Mundes und der Nase bis zum Kehlkopf und zur Speiseröhre. Über den Rachen werden Luft, Nahrung und Flüssigkeit transportiert. Der Rachen gliedert sich in drei Abschnitte: oben der Nasenrachen (Nasopharynx), in der Mitte der Mundrachen (Oropharynx) und im unteren Teil der Schlundrachen (Laryngopharynx). Mundhöhle und Rachen sind mit Schleimhaut ausgekleidet.3,4
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Der Kehlkopf ist die Verbindung zwischen Rachen (Pharynx) und Luftröhre (Trachea). Er hat zwei wichtige Aufgaben: Zum einen verschließt er beim Schlucken die Luftröhre, indem sich der Kehldeckel (Epiglottis) auf den Eingang der Luftröhre legt. Zum anderen ist er wesentlich an der Stimmbildung beteiligt.
Der Kehlkopf besteht aus mehreren Knorpeln, Muskeln und Bändern. In der Mitte des Kehlkopfes befinden sich die Stimmlippen, die mittels Schwingungen Töne erzeugen können. Das Innere des Kehlkopfes ist ebenfalls mit Schleimhaut ausgekleidet.
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