Um die Symptome abzuklären, wird der behandelnde Arzt zunächst die Krankengeschichte erheben (Anamnese) sowie eine körperliche Untersuchung durchführen und dabei Lymphknoten, Leber und Milz abtasten. Zudem hört er Lunge und Herz ab und misst die Körpertemperatur, den Puls sowie den Blutdruck.1 Auch das lymphatische Gewebe im Nasen-Rachen-Raum wird genau betrachtet.2
Besteht der Verdacht auf ein Lymphom, werden spezielle Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese dienen dazu, den Allgemeinzustand des Patienten und die Funktionen einzelner Organe wie der Nieren oder der Leber zu überprüfen und ein umfassendes Blutbild
anzufertigen. Letzteres ist insbesondere zu Beginn einer Lymphom-Erkrankung jedoch nicht immer auffällig.
Die Entnahme einer zusätzlichen Gewebeprobe (Biopsie) dient der sicheren Diagnosestellung. Dabei wird in der Regel ein vergrößerter Lymphknoten komplett entfernt und anschließend im Labor untersucht. Ziel dieser Untersuchungen ist es, genau zu bestimmen, ob tatsächlich ein malignes Lymphom vorliegt und wenn ja, um welche Art es sich dabei handelt.2 Hier erfolgt auch die Unterscheidung zwischen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphomen: Werden bei der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung des Gewebes Reed-Sternberg-Riesenzellen
nachgewiesen, handelt es sich um ein Hodgkin-Lymphom. Ist dies nicht der Fall und der Befund lautet „Non-Hodgkin-Lymphom“, erfolgen weitere labortechnische Untersuchungen zur Bestimmung des Non-Hodgkin-Lymphomtyps. Dieser erlaubt eine weitere Einschätzung zur Bösartigkeit der Erkrankung und einer geeigneten Behandlungsmethode.1,2
Ist die Diagnose Hodgkin- beziehungsweise Non-Hodgkin-Lymphom gesichert, müssen folgende Fragen geklärt werden:
Die wichtigste Blutuntersuchung zur Diagnose von Lymphomen ist die Auszählung von Blutzellen unter dem Mikroskop (Blutbild und Differenzialblutbild).
Anhand des Blutbildes kann der Arzt den Anteil der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen bestimmen. Das Differenzialblutbild gibt Aufschluss über die prozentuale Verteilung und die Funktion der verschiedenen weißen Blutzellen, zu denen auch die Lymphozyten gehören. Stellt der Arzt beispielsweise eine erhöhte Anzahl von Lymphozyten fest, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass es sich um entartete Zellen handelt, die keine Abwehrfunktion mehr haben. Durch die starke Vermehrung der entarteten Lymphozyten werden außerdem die anderen Zellen des Blutes verdrängt, sodass eine Blutarmut (zu wenig rote Blutkörperchen, Anämie) sowie ein Mangel an Blutplättchen und an gesunden Abwehrzellen im Blutbild auftreten können.
Weitere Blutuntersuchungen sind die Bestimmung der Bluteiweiße und Immunglobuline (Antikörper) und die Messung der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit
(Blutsenkung).
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Um eine klare Diagnose stellen zu können, benötigt der Arzt eine ausreichend große Menge erkrankten Gewebes, das dann im Labor untersucht wird. Zu diesem Zweck wird in der Regel der größte Lymphknoten der Lymphknotengruppe operativ entfernt, die am einfachsten zugänglich ist, zum Beispiel im Hals-, Leisten- oder Schlüsselbeinbereich. Je nach Lage des Lymphknotens geschieht dies unter lokaler Betäubung oder unter Vollnarkose. Der Eingriff ist in der Regel unkompliziert.
Anschließend wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht (histologische Untersuchung). Dabei wird überprüft, ob sich Krebszellen im Gewebe befinden und falls ja, um welche Art von Lymphom es sich handelt.
Zur Sicherung der Diagnose wird häufig eine sogenannte referenzpathologische Untersuchung durchgeführt, das heißt, ein auf Lymphom-Erkrankungen spezialisiertes Zentrum führt die histologische Untersuchung erneut durch.3,4