Bei Verdacht auf ein malignes Melanom werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um eine sichere Diagnose zu erhalten. Bestätigt sich der Verdacht, entscheidet der Arzt über die im Einzelfall geeignete Behandlungsoption. Grundlage dafür ist in erster Linie das sogenannte Tumorstaging.
Um eine Einschätzung zum Krankheitsverlauf (Prognose) und die Entscheidung für eine Therapie treffen zu können, wird nach der Diagnose zunächst bestimmt, in welchem Stadium sich das maligne Melanom befindet. Hierzu werden verschiedene Tumoreigenschaften untersucht und beurteilt. Dieses Verfahren nennt sich TNM-Klassifikation und beruht auf den Empfehlungen des American Joint Committee of Cancer (AJCC).1 Dabei werden folgende Eigenschaften untersucht:
T – Tumordicke
N – Anzahl der befallenen Lymphknoten (engl. nodes)
M – Vorhandensein und Lage von Absiedelungen in anderen Organen (Metastasen)
Grundsätzlich werden vier Stadien unterschieden:
Die Stadien I und II schließen alle Tumoren ohne Metastasen ein. Das bedeutet, der Tumor ist lokal begrenzt und hat noch nicht in Lymphknoten oder andere Organe gestreut. Im Stadium III sind bereits Lymphknoten befallen oder es liegen In-Transit-, Satelliten- und/oder Mikrosatellitenmetastasen vor. Bei einem malignen Melanom im Stadium IV hat der Tumor bereits Fernmetastasen in anderen Körperregionen gebildet.
Je nach Stadium können noch weitere, feinere Unterteilungen vorgenommen werden. Die Prognose für Patienten, die an einem malignen Melanom erkrankt sind, hängt maßgeblich vom Stadium der Erkrankung ab. Derzeit werden dank guter Früherkennungsmaßnahmen etwa 90 Prozent der malignen Melanome als Einzeltumor ohne erkennbare Metastasierung diagnostiziert.2,3 Die Prognose ist dann insgesamt gut, sodass viele Patienten durch eine vollständige operative Entfernung des malignen Melanoms geheilt werden können. Wird ein Melanom jedoch erst erkannt, wenn es sich bereits ausgebreitet hat, sind die Aussichten auf einen dauerhaften Therapieerfolg schlechter.4