Die Symptome von MDS können vielfältig sein und hängen davon ab, welche Blutzelllinien betroffen sind. Häufig sind die Beschwerden nicht eindeutig einer MDS-Erkrankung zuzuordnen, sondern können auch bei verschiedenen anderen, teilweise weniger schweren Erkrankungen auftreten. Daher ist eine sorgfältige Untersuchung durch Fachärztinnen und Fachärzte, die auf Erkrankungen des blutbildenden Systems spezialisiert sind, unerlässlich.1
Infolge der Erkrankung kommt es aufgrund der verminderten Anzahl funktionstüchtiger roter Blutkörperchen (Erythrozyten ) dazu, dass die Organe im Körper zu wenig Sauerstoff erhalten. Patientinnen und Patienten mit MDS entwickeln daher häufig eine Blutarmut (Anämie), die sich in schneller Ermüdung, körperlicher Schwäche und stark verminderter Leistungsfähigkeit äußern kann. Als weitere Symptome der Anämie gelten z. B. Schwindel, Atemnot, Herzrasen und Kopfschmerzen. Bei einigen Betroffenen führt der Mangel an roten Blutkörperchen weiterhin dazu, dass Mund- und Nasenschleimhaut erblassen.2
Die Funktionen des menschlichen Immunsystems werden maßgeblich von den weißen Blutkörperchen (Leukozyten ) übernommen. Bei MDS ist die Anzahl reifer Abwehrzellen
(neutrophile Granulozyten ) – einer bestimmten Form der weißen Blutkörperchen – häufig verringert. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und Patientinnen und Patienten sind meist anfälliger für Infektionskrankheiten.2
Bei MDS können auch die Blutplättchen (Thrombozyten ) vermindert sein, wodurch Wunden möglicherweise langsamer ausheilen als bei gesunden Menschen. Weitere Auffälligkeiten sind, dass bei Betroffenen leichter blaue Flecken (Hämatome) entstehen und verstärktes Zahnfleisch- oder Nasenbluten auftritt. Mitunter erscheinen auf der Haut auch kleine, punktförmige Einblutungen („Petechien”). Die genannten Beschwerden sind zwar für die Patientinnen und Patienten vielfach unangenehm, aber nicht unmittelbar bedrohlich. Nur in seltenen Fällen kommt es zu schweren Blutungsstörungen, wodurch eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig wird.2