In den meisten Fällen lässt sich für das Auftreten von MDS kein Grund erkennen.1 Bei ca. 90 % der Betroffenen treten in ursprünglich gesunden Stammzellen im Laufe des Lebens spontan genetische Veränderungen auf, die letztendlich zu MDS führen.2 Ärztinnen und Ärzte sprechen in diesem Fall von einem „primären MDS“ oder „de novo MDS“. Im Krankheitsfall werden nicht genügend funktionstüchtige Blutzellen gebildet.1,2
Die „sekundären MDS“ sind deutlich seltener und machen in Deutschland nur rund 10 % der Fälle aus. Hier entstehen die genetischen Veränderungen nicht zufällig, sondern als Folge z. B. einer Strahlen- oder Chemotherapie.1,2 Auch eine langjährige Exposition der Betroffenen gegenüber bestimmten Chemikalien wie benzolhaltigen Stoffen (z. B. Benzin) oder organischen Lösungsmitteln kommt als Ursache infrage. Als gefährdete Berufsgruppen gelten daher z. B. Tankstellenbedienstete, Malerinnen und Maler, Lackiererinnen und Lackierer sowie Angestellte an Flughäfen, die für die Betankung der Flugzeuge zuständig sind.2
Unabhängig davon, ob die Erkrankung als primäre oder sekundäre Form auftritt, sind MDS weder ansteckend noch können sie an Kinder weitergegeben werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es dazu kommen, dass sich vermehrt unreife Zellen (Blasten ) ansammeln und die Gefahr für einen Übergang in eine Akute Myeloische Leukämie (AML) besteht.