Verdächtige Beschwerden sollten immer schnellstmöglich von einem Arzt untersucht werden. Manchmal entsteht der Verdacht auf die Erkrankung auch im Rahmen einer Blutuntersuchung, die aus einem anderen Grund durchgeführt wurde.
Bei Verdacht auf ein Multiples Myelom wird der Arzt zur Sicherung der Diagnose verschiedene Untersuchungen veranlassen. Diese dienen dazu, den Verdacht auf ein Multiples Myelom auszuräumen oder zu bestätigen.
Die Diagnose eines Multiplen Myeloms setzt sich aus folgenden Befunden zusammen:3
oder
oder
Treffen zwei oder mehr Kriterien bei einem Patienten zu, gilt die Diagnose als gesichert.3
Bei Verdacht auf Myelomzellherde außerhalb des Knochenmarks (extra-medulläre Erkrankung) kann eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden.
Ziel dieser Untersuchungen ist es, genau zu bestimmen, ob wirklich eine Krebserkrankung vorliegt. Sollte sich der Verdacht auf ein Multiples Myelom bestätigen, müssen durch weitere Untersuchungen folgende Fragen geklärt werden:
Zur Sicherung der Diagnose Multiples Myelom führt der Arzt verschiedene Blut- und Urinuntersuchungen durch.
Bei der Blut-Untersuchung bei Patienten mit Multiplem Myelom vor allem:1,2,3
Als Proteinurie wird allgemein eine gesteigerte Ausscheidung von Eiweißstoffen über die Niere und den Urin bezeichnet. Bei Patienten mit Multiplen Myelom werden die von den Myelomzellen übermäßig produzierten krankhaften Eiweißstoffe (Paraproteine) über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.1,2,3 Der Mediziner spricht von einer Bence-Jones-Proteinurie
; der Name leitet sich vom Erstbeschreiber Henry Bence Jones, einem englischen Arzt, ab.
Die Bence-Jones-Proteine können mit verschiedenen speziellen Tests, zum Beispiel einer Urin-Protein-Elektrophorese im Urin nachgewiesen werden.
Die Computertomografie (CT) ist ein spezielles Röntgenverfahren, bei dem der untersuchte Bereich des Körpers in vielen Schnittbildern dargestellt wird.
Im Unterschied zur herkömmlichen Röntgenuntersuchung wird der Patient nicht nur aus einer Richtung durchstrahlt, sondern durch eine sich drehende Röntgenröhre vollständig aus allen Richtungen schichtweise „abgetastet“. Diese Untersuchung ist für die Patienten vollkommen schmerzfrei.
Für den Nachweis eventueller Knochenschäden bei Patienten mit Multiplem Myelom wird eine spezielle CT-Untersuchung des gesamten Skeletts durchgeführt.4 Dabei verwendet man eine besonders niedrige Strahlendosis (engl. „Low Dose“).
Mit einer Punktion des Knochenmarks lässt sich ein Multiples Myelom (MM) sicher feststellen oder ausschließen.1,2,3 Dafür entnimmt der Arzt unter örtlicher Betäubung mit einer dünnen Hohlnadel eine geringe Menge Knochenmark, meist aus dem Beckenknochen. Der Eingriff dauert circa eine Viertelstunde und kann in der Regel ambulant durchgeführt werden.
Die Knochenmarkpunktion ist ein risikoarmes Untersuchungsverfahren, sie kann jedoch als ein wenig schmerzhaft oder unangenehm empfunden werden. Um Nachblutungen zu verhindern, wird die Einstichstelle mit einem Pflaster verschlossen und der Patient muss nach der Untersuchung noch circa eine halbe Stunde mit einem Druckverband ruhig liegen.
Das mittels Punktion gewonnene Knochenmark wird anschließend vom Pathologen mit dem Mikroskop untersucht. Normalerweise machen Plasmazellen nur einen sehr kleinen (< 5 Prozent) Anteil der Zellen im Knochenmark aus. Beim Multiplen Myelom finden sich jedoch mehr als 10 Prozent entartete Plasmazellen im Knochenmark.3
Anhand des Knochenmarks können auch weitergehende genetische Untersuchungen (Zytogenetische Untersuchungen) durchgeführt werden.2 Bestimmte Veränderungen können auf einen möglicherweise ungünstigen Verlauf der Krankheit hindeuten, was wiederum die Auswahl der Therapie beeinflusst.
Die Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomografie oder einfach nur kurz Kernspin genannt, gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren.
Im Unterschied zur Röntgenuntersuchung oder Computertomografie (CT) werden die Bilder vom Körperinneren jedoch nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit einem starken Magnetfeld und durch Radiowellen erzeugt. Die Untersuchung ist strahlenfrei und verursacht keinerlei Schmerzen.
Die MRT-Untersuchung dient dazu, Myelomzellherde außerhalb des Knochenmarks (extra-medulläre Erkrankung) nachzuweisen oder auszuschließen.