Bei Verdacht auf ein Pleuramesotheliom wird zunächst die Krankheits- und Familiengeschichte der Patientin oder des Patienten besprochen, mit einem besonderen Fokus auf eine mögliche Asbestbelastung im Berufsleben. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung stellt die Ärztin oder der Arzt oftmals einen einseitigen Pleuraerguss fest. Spezifische Veränderungen der Blutwerte gibt es nicht, evtl. können eine Vermehrung von Blutplättchen oder weißen Blutkörperchen auffallen.1,2
Erhärtet sich der Verdacht, stehen verschiedene bildgebende Verfahren zur Verfügung, um andere Erkrankungen auszuschließen und eine geeignete Stelle für die Probenentnahme (Biopsie) zu bestimmen. Dabei können sowohl Röntgenaufnahmen des Brustkorbs als auch die Computertomographie (CT) eingesetzt werden, ggf. auch aufwendigere Verfahren wie Positronen-Emissions-Tomographie-CT (PET-CT)
und Magnetresonanztomographie (MRT)
. Die bildgebenden Verfahren allein sind jedoch nicht geeignet zu einer abschließenden Sicherung der Diagnose. Klarheit bringt die Biopsie
mit feingeweblicher (histologischer) Untersuchung sowie die Spiegelung der Brusthöhle (Thorakoskopie), die dann auch zugleich eine Stadieneinteilung ermöglicht.
Die Thorakoskopie ist eine chirurgische Methode, das Brustfell (Pleura) minimalinvasiv, das heißt ohne komplette Öffnung der Brusthöhle, zu beurteilen. Eine Fortentwicklung ist die Thorakoskopie mit Videounterstützung (video-assisted thoracoscopic surgery, VATS). Der Eingriff erfolgt mittels der Sicht auf das Kamerabild am Monitor. Neben der Kamera können auch Instrumente oder Medikamente über Zugänge zwischen den Rippen in die Brusthöhle eingeführt werden. Im nächsten Schritt werden kleine Proben aus verdächtigen und unauffälligen Arealen des Brustfells entnommen und anschließend feingeweblich (histologisch) in der Pathologie untersucht. Diese Untersuchung dient dem Nachweis des mesothelialen Ursprungs des Tumors und der Abgrenzung von bösartigen Veränderungen oder Metastasierung anderen Ursprungs.
Sollte sich der Verdacht auf ein Pleuramesotheliom bestätigen, kann die Ärztin oder der Arzt eine Computertomografie (CT) durchführen, um zu bestimmen, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Die CT-Untersuchung ist ein spezielles Röntgenverfahren, bei dem der untersuchte Bereich des Körpers in vielen Schnittbildern dargestellt wird. Im Unterschied zur herkömmlichen Röntgenuntersuchung wird die Patientin oder der Patient nicht nur aus einer Richtung betrachtet, sondern durch eine sich drehende Röntgenröhre vollständig aus allen Richtungen schichtweise „abgetastet“. Diese Untersuchung ist für die Patientinnen und Patienten vollkommen schmerzfrei.
Mit der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) können Tumoren und Metastasen sichtbar gemacht werden. Der Patientin oder dem Patienten wird eine radioaktiv markierte Substanz verabreicht, die vom Körper abgebaut wird. Mit einer speziellen Aufnahmetechnik kann während der Untersuchung Gewebe mit besonders hoher Stoffwechselaktivität optisch hervorgehoben werden. Da bösartige Tumoren und Metastasen eine höhere Stoffwechselaktivität haben als gesundes Gewebe, heben sie sich im PET-Bild ab. Allerdings zeigt die Methode auch Entzündungen im Körper an, die das Ergebnis verfälschen können. Die Positronen-Emissions-Tomografie wird deshalb meist zusammen mit anderen Methoden eingesetzt, oft mit einem CT
. Bei dieser Kombination spricht man von einer PET-CT. Sie ermöglicht eine noch bessere Darstellung der Tumorausbreitung und einer eventuellen Tumorstreuung (z. B. Tochtergeschwülste, sogenannte Fernmetastasen, in anderen Organen).
Die Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspin-Tomographie oder einfach kurz „Kernspin“ genannt, kann ebenfalls Aussagen über das Stadium der Erkrankung geben. Im Unterschied zur Röntgenuntersuchung oder zum CT werden die Bilder vom Körperinneren jedoch nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit einem starken Magnetfeld und durch Radiowellen erzeugt. Die Untersuchung ist damit strahlenfrei und verursacht ebenfalls keinerlei Schmerzen.