Der menschliche Körper ist nicht nur von außen mit Haut bedeckt, sondern auch von innen mit speziellen Häuten ausgekleidet. Die Deckzellschicht dieser inneren Häute wird Mesothel genannt. Es ist die zur Körperhöhle gerichtete äußere Zellschicht des Brustfells (Pleura), des Herzbeutels (Perikard) und des Bauchfells (Peritoneum).1
Die Schichten des Brustfells (Pleura)
Das Mesothel produziert einen Flüssigkeitsfilm, der für eine reibungsfreie Verschiebbarkeit der umhüllten Organe sorgt. Kommt es zu bösartigen Veränderungen („Entartung“) der Mesothelzellen, entsteht das sogenannte Mesotheliom. Das Mesotheliom ist eine insgesamt seltene Krebserkrankung, deren Häufigkeit aber in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen hat.2 Die mit großem Abstand häufigste Form ist das Pleuramesotheliom (Brustfellkrebs), das vor allem bei Patientinnen und Patienten auftritt, die viel Kontakt mit dem früher verwendeten Baustoff Asbest hatten. In seltenen Fällen kann ein Mesotheliom auch im Bauchfell oder Herzbeutel auftreten. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 1.000 Männer und ungefähr 280 Frauen an einem Mesotheliom. Männer sind damit fast viermal häufiger betroffen als Frauen, vermutlich wegen einer arbeitsbedingt höheren Asbestbelastung. Das mittlere Alter der Diagnosestellung liegt bei etwa 74 Jahren für Frauen und 75 Jahren für Männer. Bei Menschen unter 50 Jahren tritt das Pleuramesotheliom kaum auf.1,3 Die Faktoren jüngeres Erkrankungsalter (< 75 Jahre) und das weibliche Geschlecht gehen in der Regel mit einem günstigeren Krankheitsverlauf einher.1