Jede Therapie birgt das Risiko, neben der erwünschten Wirkung auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorzurufen. Dies trifft auch auf Krebstherapien zu. Zudem können körperliche Beschwerden auftreten, die durch die Tumorerkrankung selbst ausgelöst werden. Die Behandlung und Linderung möglicher Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen hat einen hohen Stellenwert in der Krebsmedizin.
Supportivtherapien sind zusätzliche oder unterstützende Therapiemaßnahmen, die im Rahmen der Krebstherapie ergriffen werden. Sie dienen dazu, die Nebenwirkungen der Behandlung wie Blutarmut oder Übelkeit und die Beeinträchtigungen durch die Krankheit selbst zu lindern. Einige werden direkt in Kombination mit dem eigentlichen Krebsmedikament verabreicht (zum Beispiel Medikamente zum Schutz vor Übelkeit bei Gabe einer Chemotherapie), andere bei individuellen Beschwerden des Patienten. Solche Maßnahmen lassen sich sowohl in der Praxis, also ambulant, sowie stationär in einer Klinik durchführen. Welche Maßnahmen für einen Patienten in Frage kommen, hängt sowohl von der Art der Behandlung und dem eingesetzten Krebsmedikament als auch von der Stärke der Beschwerden und der individuellen Situation des Patienten ab.1
Weitere Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten von Nebenwirkungen und krankheitsbedingten Beschwerden hält die Patientenleitlinie „Supportive Therapie“ bereit.1
Nicht alle Patienten leiden aufgrund ihrer Erkrankung oder der Therapie an Schmerzen. Sollten jedoch Schmerzen auftreten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu behandeln. Patienten sollten mit ihrem Arzt sprechen, um diese frühzeitig zu lindern.2 Schmerzen lassen sich unter anderem durch Medikamente behandeln. Schmerzmittel bieten oft die schnellste und wirksamste Linderung, sollten jedoch – besonders während der Krebstherapie – nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Darüber hinaus können Entspannungstechniken gegen Beschwerden helfen. Sie sind meist leicht zu erlernen. Eine zeitnahe Mobilisierung, beispielsweise nach einer Operation, kann zudem gegen Rückenschmerzen oder Verspannungen helfen.2
Die Komplementärmedizin versteht sich als Ergänzung zur schulmedizinischen Krebsbehandlung, um Beschwerden und Nebenwirkungen der Krebstherapie zu lindern, das Immunsystem zu stärken, das allgemeine Wohlbefinden des Patienten zu steigern oder auch das Risiko für einen Rückfall zu senken. Dabei können sowohl Arzneimittel (z.B. die Gabe von Vitaminen und Spurenelementen), als auch Verfahren wie beispielsweise Akkupunktur, Homöopathie oder Entspannungs- und Meditationsübungen zum Einsatz kommen. Oft steht in der komplementärmedizinischen Krebsbehandlung auch die Stabilisierung der psychischen Gesundheit der Patienten mit im Vordergrund. Die Wirksamkeit vieler komplementärer Verfahren lässt sich bisher allerdings nicht ausreichend durch Studien belegen.3
Um Wechselwirkungen mit der eigentlichen Krebstherapie zu vermeiden, sollten Patienten auch komplementärmedizinische Maßnahmen immer mit dem behandelnden Arzt bzw. Onkologen besprechen.
Nicht zu verwechseln ist die Komplementärmedizin mit der Alternativmedizin. Deren Anhänger lehnen die Schulmedizin und ihre Behandlungsmethoden wie Chemo- oder Strahlentherapie grundsätzlich ab. Die Wirksamkeit alternativer Methoden ist nicht wissenschaftlich belegt, Nutzen und Risiken sind für den Patienten meist nicht beurteilbar.3
Weitere Informationen zu Komplementärmedizin und alternativen Methoden in der Krebsbehandlung hat der Krebsinformationsdienst auf seiner Webseite zusammengestellt.