Heute erkranken etwa doppelt so viele Menschen an Krebs wie vor 50 Jahren. Das liegt erstens daran, dass wir eine höhere Lebenserwartung haben und die Krankheit oft erst im Alter auftaucht. Und zweitens an den modernen Methoden zur Früherkennung, durch die Krebs heute viel früher und genauer diagnostiziert werden kann. Trotzdem ist weiterhin unklar, warum manche Menschen Krebs bekommen und andere nicht.
Wenn Zellen sich unkontrolliert vermehren, entstehen im Körper Tumoren. Sie können gutartig sein und keine weiteren Beschwerden verursachen. Sind sie bösartig, spricht man von Krebs. Solche Tumoren wachsen in gesundes Gewebe hinein und zerstören Zellen, außerdem bilden sie Absiedlungen in anderen Organen, sogenannte Metastasen. Mehrere Faktoren können diesen Prozess auslösen:
• genetische Vorbelastung
• Alter
• Fehlernährung
• chemische Schadstoffe (Tabak, Alkohol, Schwermetalle, Asbest)
• physikalische Schadstoffe (UV-Strahlung, Radon)
• biologische Schadstoffe (Viren, Bakterien)
• Zufall
Krebs muss aber heute kein Todesurteil mehr sein. Während die Neuerkrankungen zunehmen, steigen jedoch zugleich die Überlebensraten dank einer verbesserten Früherkennung und moderner Behandlungsansätze.
Dennoch ist klar: Krebs und seine Therapie werden den Körper des Patienten verändern. Jede Erkrankung verläuft individuell, sowohl der Tumor als auch die Behandlung belasten den Organismus.
Für alle Betroffenen aber gilt, dass sie ihrem Körper jetzt möglichst viel Gutes tun sollten. Denn der eigene Körper kann der engste Verbündete in der Krebsbekämpfung sein. Er kann sogar Krebszellen als Gegner erkennen und unschädlich machen (siehe auch „Die Forschung“).
Umso wichtiger also, sich selbst jetzt zu stärken. Viele Studien belegen, dass Sport und Bewegung dabei helfen. Regelmäßiges Training kann sogar die Nebenwirkungen der Therapie reduzieren. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Solange keine Probleme auftauchen, gilt als guter Anhaltspunkt eine gesunde Mischkost, die sich an der Mittelmeerküche orientiert – mit viel Gemüse, Fisch und ungesättigten Fettsäuren. Für die Wirksamkeit spezieller „Krebsdiäten“ gibt es dagegen keine wissenschaftlichen Belege.
Solange sich der Betroffene fit fühlt, sollte er alles tun, was er auch vor der Diagnose gern getan hat. Sei es Tennis oder Theater, Klettern oder Kochen – Hobbys, Familie und Freunde sind wichtig, um das psychische Wohlbefinden zu steigern.
Die Krebsdiagnose wird das Leben immer verändern, aber sie sollte es nicht bestimmen. Angst und Traurigkeit werden zwar Teil davon sein. Aber es gibt Möglichkeiten, sie auszudrücken und zu bewältigen. Dabei ist der Patient nicht auf sich allein gestellt. Braucht er professionelle Hilfe, kann er zum Beispiel zusammen mit Psychoonkologen die passenden Möglichkeiten für sich finden.
Krebsinformationsdienst
Ein Angebot des Deutschen Krebsforschungszentrums für Krebspatienten, ihre Familien und Freunde sowie für alle Ratsuchenden: www.krebsinformationsdienst.de
Deutsche Krebshilfe e.V.
Umfangreiche Infos der gemeinnützigen Organisation und das zugehörige Infonetz Krebs (persönliche Beratung): www.krebshilfe.de und www.infonetz-krebs.de
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Größte wissenschaftlichonkologische Fachgesellschaft in Deutschland: www.krebsgesellschaft.de
Hier können Sie sich die Originalpublikationen "Ein Team im Kampf gegen Krebs" (2019) und "Mit der eigenen Kraft – neue Wege in der Krebsbehandlung" (2018) aus der Süddeutschen Zeitung herunterladen.