Die patientenindividuelle Herstellung der CAR-T-Zellen ist aus medizinischer Sicht ein sehr komplexer Vorgang und nimmt in der Regel mehrere Wochen in Anspruch. Für die Patientinnen und Patienten sind damit vor allem eine Blutentnahme und anschließende Filterung der T-Zellen, eine vorbereitende Behandlung (Chemotherapie) und eine einmalige Infusion der CAR-T-Zellen verbunden.
Vor Beginn der Therapie wird zunächst geprüft, ob die jeweiligen Patientinnen und Patienten für eine Behandlung mit CAR-T-Zellen geeignet sind. Die Therapie selbst wird ausschließlich an spezialisierten Behandlungszentren durchgeführt und unterliegt sorgfältigen Kontrollen sowie hohen medizinischen Qualitätsstandards. Aufgrund der Dauer der notwendigen Vorbereitungen ist es möglich, dass Betroffene währenddessen im Bedarfsfall eine Brückentherapie („Bridging“) zur Kontrolle ihrer Blutkrebserkrankung erhalten.1, 2, 3, 4, 5
Erfahren Sie im folgenden Video und weiter unten im Text, wie genau die CAR-T-Zelltherapie abläuft.
Für die Herstellung der CAR-T-Zellen wird den Patientinnen und Patienten zunächst Blut abgenommen. Mit einem speziellen Verfahren (Leukapherese) werden dabei die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die die benötigten T-Zellen der Betroffenen enthalten, herausgefiltert.6, 7
Weitere Informationen bietet Ihnen die Broschüre „Die Apherese verstehen“.
Die im Labor isolierten T-Zellen werden in einem weiteren Schritt gereinigt und selektiert. Damit diese sich später außerhalb des Körpers vermehren können, werden sie mittels verschiedener Antikörper aktiviert.6, 7
Die so vorbereiteten T-Zellen werden anschließend genetisch verändert und die eigentliche CAR-T-Zelle hergestellt. Dabei wird die benötigte genetische Information, also der Bauplan für den chimären Antigenrezeptor (chimeric antigen receptor, CAR), gezielt in die T-Zelle eingebracht und dort in die Erbsubstanz eingebaut. Bei jeder Zellteilung wird die neue, veränderte Erbinformation weitergegeben. Mit Hilfe des CAR erkennt die T-Zelle nun die Tumorzellen, die über ein entsprechendes Antigen auf ihrer Oberfläche verfügen (Schlüssel-Schloss-Prinzip), und kann diese bekämpfen.6, 7
Nachdem die CAR-T-Zellen hergestellt wurden, werden sie in einem sorgfältig
kontrollierten Fertigungsprozess
vermehrt. Sobald genügend Zellen vorhanden sind, werden diese haltbar gemacht
(Kryokonservierung)
und für den Transport in das Behandlungszentrum
vorbereitet.6, 7
Bevor die genveränderten CAR-T-Zellen über einen zentralen Venenkatheter oder die Armvene den Patientinnen und Patienten wieder zugeführt werden können, erhalten diese zunächst eine vorbereitende Chemotherapie. Bei dieser sogenannten lymphodepletierenden Chemotherapie werden die im Körper befindlichen Immunzellen reduziert und so ein optimales Umfeld für die spätere Vermehrung der CAR-T-Zellen nach Verabreichung der Infusion geschaffen.6, 7
Sowohl vor, während und nach der Behandlung werden die Betroffenen im Behandlungszentren ärztlich sorgfältig und engmaschig überwacht, damit eventuell auftretende Nebenwirkungen schnell behandelt werden können.2, 3, 4
Ablauf der CAR-T-Zelltherapie
Weitere Informationen bietet Ihnen die Broschüre „CAR-T-Zelltherapie verstehen“.