Die CAR-T-Zelltherapie ist eine innovative und personalisierte Immuntherapie. Vereinfacht gesagt nutzen Immuntherapien das körpereigene Immunsystem, um Tumorzellen zu zerstören. Die Herausforderung dabei ist: Krebszellen besitzen die Fähigkeit, sich zu „tarnen“ und werden damit für das Immunsystem „unsichtbar“. Durch diese „Escape-Mechanismen“ bleiben die Immunzellen inaktiv und können die Krebszellen nicht bekämpfen.1, 2 Immunonkologische Therapien zielen darauf ab, diese Mechanismen zu durchbrechen.
Genauso wie Tumorzellen unterschiedliche Strategien verfolgen, um unentdeckt zu bleiben, gibt es bei der Immuntherapie verschiedene Behandlungsansätze. Dazu gehören beispielsweise die allogene Stammzelltransplantation oder die Gabe von spezifischen Antikörpern. Ein zentraler Bestandteil dieser modernen Verfahren sind die T-Zellen und deren Immunantwort.3, 4 Zusammen mit den Natürlichen Killerzellen bilden T-Zellen effektive Waffen des Immunsystems und können die Krebszellen neutralisieren bzw. beseitigen.5
Die CAR-T-Zelltherapie ist ein einmaliger Behandlungsprozess, der in sechs
Schritten abläuft und aufgrund der komplexen Herstellung der patientenindividuellen Zellen
häufig mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Die Behandlung wird ausschließlich an spezialisierten
Behandlungszentren durchgeführt und unterliegt sorgfältigen Kontrollen sowie hohen
medizinischen
Qualitätsstandards.7, 8, 9, 10
CAR-T-Zelle bindet an Tumorzelle
Die patientenindividuelle CAR-T-Zelltherapie gilt als eine wichtige Innovation in der Krebsforschung.8, 10 Bisher konnte bei Patientinnen und Patienten mit bestimmten Formen von Blutkrebs, die schon mehrere vorangegangene Behandlungen erhalten hatten, häufig ein Ansprechen auf die CAR-T-Zelltherapie beobachtet werden.10, 11 Erfahren Sie in diesem Film mehr über die CAR-T-Zelltherapie:
Wie bei anderen Krebstherapien kann es jedoch auch bei einer CAR-T-Zelltherapie zu teils schweren Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen vor allem heftige Immunreaktionen des Körpers wie z. B. Fieber, Schüttelfrost, niedriger Blutdruck oder verringerter Sauerstoffgehalt im Blut, die durch das Zytokin-Freisetzungssyndrom (Cytokine-Release-Syndrome, CRS) ausgelöst werden können. In der Regel treten diese Symptome innerhalb weniger Tage nach der CAR-T-Zell-Infusion auf. Zudem können häufig auch vielfältige Nebenwirkungen einsetzen, die das Nervensystem (Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom, ICANS) betreffen. Diese treten meist in Zusammenhang mit einem CRS auf, können in selteneren Fällen aber auch unabhängig davon entstehen.9, 12 Patientinnen und Patienten werden daher während und nach der Behandlung engmaschig überwacht, um mögliche Komplikationen schnell erkennen und entsprechend angemessen behandeln zu können.8, 9, 10, 11, 12
Die CAR-T-Zelltherapie kann bei Patientinnen und Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL)*, diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL), primärem mediastinalen B-Zell-Lymphom (PMBCL), Multiplem Myelom (MM) und Mantelzell-Lymphom (MZL) eingesetzt werden. Dabei kommt eine Anwendung nur bei Betroffenen infrage, deren Erkrankung trotz mehrfacher Vorbehandlung wiederkehrt.8, 12, 13, 14 In klinischen Studien wird derzeit untersucht, inwiefern die CAR-T-Zelltherapie auch bei soliden Tumoren oder einer früheren Anwendung zur Behandlung bestimmter Blutkrebsformen potenziell wirksam sein kann.11, 15
Weitere Informationen bietet Ihnen die Broschüre „CAR-T-Zelltherapie verstehen“.