Die Sondenernährung über Magen oder Dünndarm wird auch als "enterale" (den Darm betreffende) Ernährung bezeichnet. Das verdeutlicht den Unterschied zu normalem Essen und Trinken über den Mund, also der „oralen“ Ernährung. Die flüssige Nährstoffmischung gelangt direkt in den Magen oder Dünndarm und versorgt den Körper sicher mit Energie und allen Nährstoffen.
Eine Sondenernährung kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine normale Nahrungszufuhr über Mund, Rachen oder Speiseröhre nicht möglich ist. Das kann nach Operationen oder Bestrahlung der Fall sein, vor allem bei Kopf-Hals-Tumoren. Voraussetzung ist aber, dass die Verdauung über den Magen-Darm-Trakt nicht gestört ist.
Wenn die Sonde kürzer als zwei bis drei Monate gebraucht wird, kann der Schlauch über die Nase gelegt werden. Ist absehbar, dass Sie für einen längeren Zeitraum nicht normal essen können, wird die Sonde direkt durch die Bauchdecke verlegt. Dafür bedarf es eines kleinen operativen Eingriffs, der stationär oder auch ambulant unter örtlicher Betäubung erfolgt. Der Fachbegriff hierfür heißt „Perkutane endoskopische Gastrostomie“ (PEG). Ist die PEG gelegt, verschwindet sie unauffällig unter der Kleidung und verschafft eine gute Bewegungsfreiheit.
Grundsätzlich kann eine Sondenernährung sogar zuhause erfolgen. Fachliche Unterstützung, Betreuung und Hilfe bei der Kontrolle und Pflege der Sonde leisten Ernährungstherapeuten, Homecare-Unternehmen und Pflegedienste. Für Angehörige, die hilfreiche zur Seite stehen möchten, gibt es spezielle Schulungen
Die Sondenernährung kann eine große Erleichterung sein. Sie versorgt Sie mit ausreichend Nahrung, wenn Sie gar nicht oder nur schlecht schlucken können.
Tipp
Sofern es Ihnen möglich ist, können Sie trotz Sonde oder Tropf gleichzeitig normale Lebensmittel und Getränke essen bzw. trinken.