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Leben mit Krebs

Ernährung bei Krebs

3 min

Die Diagnose Krebs kann das Leben in vielen Bereichen verändern. Nach der Diagnose, während der Therapie und auch nach einer überstanden Erkrankung stellt sich vielen Betroffenen die Frage: „Was kann und darf ich essen?“ Vielleicht haben Sie ungewollt Gewicht verloren oder bemerkt, dass Ihnen bestimmte Lebensmittel nicht mehr schmecken. Nehmen Sie dies nicht als unvermeidlich hin, denn: Ihre Ernährung ist ein wichtiger Teil der Krebstherapie.

Wir möchten Ihnen einen Überblick über verschiedene Aspekte der Ernährung bei einer Krebserkrankung geben. Eine ausgewogene und an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasste Ernährung kann Ihre Lebensqualität in allen Phasen der Erkrankung entscheidend steigern und Ihren Therapieerfolg unterstützen.

Hilfe von Ernährungsfachkräften nutzen

Bei der Diagnose Krebs, während und nach der Therapie sind vermutlich Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihre wichtigsten Ansprechpartner. Doch von Anfang an können Sie auf die Unterstützung weiterer Menschen bauen. Dazu gehören Freundinnen und Freunde sowie Ihre Familie. Aber auch Psychoonkolog:innen, Physio- oder Sportherapeut:innen können Ihnen das Leben mit Krebs erleichtern.

Holen Sie sich in Ihr Team im Kampf gegen Krebs auch eine auf die Ernährung bei Krebs spezialisierte Ernährungsberaterin oder einen Ernährungsberater. Zertifzierte Ernährungsfachkräfte kennen sich mit allen Fragen und Problemen rund um Ernährung, Lebensmittel und Getränke aus, die bei einer Krebserkrankung auftauchen können.

Wie zu einer Ernährungsberatung gelangen und welchen Nutzen Sie davon haben, erfahren Sie nachfolgend.

Tipp

Nutzen Sie die Chance einer qualifizierten Ernährungsberatung begleitend zu Ihrer Krebstherapie.

Mangelernährung ernst nehmen

Haben Sie in den letzten Wochen ungewollt abgenommen? Dann könnte es zu einer Mangelernährung kommen. Davon sprechen Fachleute immer dann, wenn der Körper zu wenig Energie, Eiweiß oder andere Nährstoffe erhält.

Eine Mangelernährung ist bei Krebspatient:innen sehr häufig. 30 bis 50 Prozent zeigen bereits bei der Diagnose erste Anzeichen. Und viele Menschen mit Krebs verlieren im Verlauf ihrer Erkrankung weiter an Gewicht und/oder Muskelmasse.

Doch im Kampf gegen Krebs zählt buchstäblich jedes Kilo. Jetzt gilt es, den Körper bei Kräften zu halten. So verträgt er etwa anstrengende Therapien besser.

Das gilt übrigens auch für Menschen mit Übergewicht. Wer jetzt ungewollt abnimmt, sollte das nicht als erfreulichen Nebeneffekt seiner Erkrankung ansehen. Stattdessen besprechen übergewichtige Patient:innen besser genau mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. Ernährungsfachkräften, ob die Gefahr einer Mangelernährung besteht und ob jetzt ein guter Zeitpunkt zum Abnehmen ist.

Zum Glück gibt es heute viele Mittel und Wege, eine Mangelernährung zu verhindern oder auszugleichen. Doch leider wird der Ernährungszustand nicht immer mituntersucht. Bitten Sie in diesem Fall selber aktiv darum.

Tipp

Nehmen Sie einen Gewichtsverlust nicht als unvermeidlich hin. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie von einer Mangelernährung betroffen sind.

Vorsicht vor Mythen und Halbwahrheiten

Ernährung ist ein Trendthema und alle reden mit. Das führt dazu, dass in den Medien, im Internet und im privaten Umfeld viele Halb- und Unwahrheiten kursieren. Manche stammen von Menschen, die sich ohne fundiertes Ernährungswissen äußern. Hinter anderen steckt Geschäftemacherei; wenn zum Beispiel Vitaminpräparate oder spezielle Diäten vermarktet werden sollen. So kommt es zu Ernährungsmythen wie „Kohlenhydrate machen dick“ oder„Vitamin C schützt vor Erkältungen“.
Auf dieser Seite räumen wir mit den wichtigsten Ernährungsmythen bei Krebs auf und rücken Halbwahrheiten zurecht.

Tipp

Seien Sie skeptisch bei vollmundigen Versprechungen, kategorischen Verboten oder reißerischen Überschriften. Schauen Sie genau hin, wer hinter diesen Aussagen steckt und fragen Sie bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. einer Ernährungsfachkraft nach.

Essen und Trinken neu lernen

Essen, Atmen und Sprechen – darüber machen sich gesunde Menschen wenig Gedanken. Anders sieht es bei Menschen mit Kopf-Hals-Tumoren aus, auf die weltweit etwa fünf Prozent aller Krebserkrankungen entfallen. Am häufigsten betroffen sind Rachen, Mundhöhle oder Kehlkopf.

Abhängig von der Art des Tumors und der Therapieform kommt es während und nach der Behandlung zu Ernährungsproblemen: Das Kauen ist schwierig oder schmerzt. Das Schlucken fällt schwer. Speisen schmecken anders als sonst.

Oft haben Erkrankte daher schon bei der Diagnose einen Nährstoffmangel. Oder sie riskieren im weiteren Verlauf eine Mangelernährung. Auch nach erfolgreicher Behandlung kann es manchmal dauern, bis Essen und Trinken wieder gut funktionieren.

Auf dieser Seite möchten wir Sie darin unterstützen, mit Ernährungsproblemen bei Kopf-Hals-Tumoren umzugehen. Dazu finden Sie ein paar grundsätzliche Empfehlungen zur Bekämpfung von Mangelernährung, Kau- und Schluckstörungen sowie Mundtrockenheit.

Bei der Frage nach einer passenden Ernährung geht es nicht nur um Nährstoffe, sondern auch darum, die Freude am Essen wiederzuerlangen.