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Therapieoptionen und -planung

 

Krebs eines Tages heilen zu können, gehört zu den großen Visionen der Medizin. Operationen und Strahlentherapie setzen Ärzte bereits seit über 100 Jahren im Kampf gegen Krebs ein. Auch die Chemotherapie gehört zu den lang bewährten Therapieoptionen. Dank intensiver Forschung ergänzen heute weitere, innovative Verfahren diese Methoden. Hierzu gehören zum Beispiel zielgerichtete Therapien oder auch die Immunonkologie.Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst (2018). Neue Krebstherapien: Zielgerichtete Therapie, Immuntherapie, Virotherapie. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-neue-krebstherapien-ueberblick.pdf?m=1526316993&. Abgerufen am: 31.10.2018. Sie haben bereits dazu geführt, dass sich die Aussichten auf ein längeres Überleben mit möglichst langem Erhalt der Lebensqualität selbst bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen verbessern. Für alle Patienten lassen sich diese Therapieformen heute noch nicht anwendenKrebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst (2018). Neue Krebstherapien: Zielgerichtete Therapie, Immuntherapie, Virotherapie. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-neue-krebstherapien-ueberblick.pdf?m=1526316993&. Abgerufen am: 31.10.2018., aber es wird intensiv daran geforscht, ihr Potenzial auszuschöpfen und die Krebsbehandlung noch weiter zu verbessern. Auch heute schon stehen den Patienten eine ganze Reihe von verschiedenen Therapiemöglichkeiten und -kombinationen zur Verfügung.

Welche Therapieoptionen gibt es?

 

Generell gilt: Jede Krebsart ist anders und die Erkrankung verläuft von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Tumortherapie – häufig die Kombination verschiedener Behandlungsverfahren – wird deshalb auf die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten zugeschnitten.Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. Behandlungsverfahren bei Krebs: Tumortherapie heute. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/index.php. Abgerufen am: 31.10.2018. So wie die Krebsarten unterscheiden sich auch die einzelnen Therapien, die gegen die Krebszellen eingesetzt werden können. Die verschiedenen Behandlungsmethoden nutzen dabei ganz unterschiedliche Ansätze, die Krebszellen zu zerstören bzw. ihr Wachstum zu verhindern oder zu bremsen.

Die folgende Grafik bietet einen Überblick über die wichtigsten Ansätze der Tumorbehandlung:

Therapie richtet sich direkt gegen die
Krebszelle
Therapie stimuliert die Körpereigene
Tumorabwehr

Entfernung des Tumors

  • Operation

 

 

Bekämpfung der Krebszelle durch das eigene Imunsystem

  • Unspezifische Immuntherapie
  • Immunonkoloie
  • CAR-T-Zelltherapie

Zerstörung der Krebszelle

  • Strahlentherapie
 

Verhinderung der Zellteilung

  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
 

Eingriff in den Stoffwechsel der Krebszelle

  • Zielgerichtete Therapie
  • Anti-Hormontherapie
 

Die unterschiedlichen Krebstherapien wirken entweder lokal, am Ort des Tumors (z.B. Operation oder Bestrahlung) oder systemisch, d.h. im ganzen Körper (z.B. Chemotherapie). Lokal wirkende Therapien haben den Vorteil, dass gesundes Gewebe geschont wird. Mit systemisch wirkenden Therapien erhoffen sich die Ärzte, auch einzelne im Körper verstreute Krebszellen zu bekämpfen.

Wie wird die passende Therapie gefunden?

In Therapiezentren und Kliniken finden regelmäßig sogenannte multidisziplinäre Tumorkonferenzen bzw. Tumorboards statt. Sowohl im Nationalen Krebsplan der Bundesregierung als auch in spezifischen Leitlinien der Fachrichtungen sind solche Tumorboards als Standard festgelegt. Hier kommen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, um über den individuellen Patienten und seinen Befund zu sprechen. Auf diese Weise wollen die Ärzte die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten festlegen. Die Therapieempfehlung, die in einer solchen Konferenz erarbeitet wird, bespricht der behandelnde Arzt im Anschluss mit seinem Patienten.Deutsches Ärzteblatt (2014). Qualitätssicherung: Multidisziplinäre Tumorboards - trotz Problemen unverzichtbar. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/160515/Qualitaetssicherung-Multidisziplinaere-Tumorboards-trotz- Problemen-unverzichtbar. Abgerufen am: 31.10.2018.

Um die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen, können sich Patienten in den sogenannten Patientenleitlinien informieren. Mehr hierzu sowie zu Patientenrechten und der Therapieentscheidung finden Sie hier.

Welche Ziele verfolgt die Tumortherapie?

Eine Krebstherapie kann unterschiedliche Ziele verfolgen. Ist die Erkrankung nicht zu weit fortgeschritten, so ist das erste Ziel meist die Heilung. In diesem Fall spricht man von einer kurativen Krebstherapie.Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. ABC der Fachbegriffe in der Krebsmedizin. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/lexikon/index.php. Abgerufen am: 31.10.2018. Dabei soll der Tumor vollständig und dauerhaft entfernt werden. Dieses Ziel lässt sich besonders dann erreichen, wenn der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wird und noch nicht in andere Organe gestreut hat.

Ist eine Heilung nicht mehr möglich, ist es Ziel der sogenannten palliativen Krebstherapie, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Außerdem haben der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten einen gesteigerten Stellenwert. Der Begriff der palliativen Therapie wird häufig missverstanden und auf die letzte Erkrankungsphase und Sterbebegleitung reduziert. Das ist so nicht richtig. Palliativ besagt zwar, dass keine Heilung mehr möglich ist, gibt aber keine Auskunft über die individuelle Lebenserwartung.

Zeitlicher Ablauf einer Krebstherapie: Zyklen, Therapielinien, adjuvante Therapie

Bei der Krebstherapie unterscheidet man unterschiedliche Therapielinien. Im zeitlichen Verlauf der Behandlung werden häufig verschiedene Medikamente eingesetzt. Diese verschiedenen, aufeinander folgenden Behandlungsphasen können sich über Monate, aber auch Jahre erstrecken. Zu welchem Zeitpunkt – also in welcher Behandlungsphase – ein Krebsmedikament bei welcher Tumorart eingesetzt werden kann, wird im Rahmen der behördlichen Arzneimittelzulassung genau festgelegt.

Die sogenannte First-Line-Therapie (Erstlinientherapie) ist die erste Behandlungsstrategie nach der Diagnose.National Cancer Institute (NCI). NCI Dictionary of Cancer Terms. Verfügbar unter: https://www.cancer.gov/publications/dictionaries/cancer-terms/def/first-line-therapy. Abgerufen am: 12.12.2018. Sie ist die bevorzugte Behandlungsoption, von ihr erhoffen sich die behandelnden Ärzte den besten Therapieeffekt für den individuellen Patienten. Ist diese Therapie nicht in gewünschtem Maße erfolgreich oder kehrt die Erkrankung zurück (Rückfall = Rezidiv), kommt eine Second-Line-Therapie (Zweitlinientherapie) zur Anwendung. Führt auch diese nicht zum gewünschten Ergebnis, kann eine Third-Line-Therapie (Drittlinientherapie) zum Einsatz kommen.Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. ABC der Fachbegriffe in der Krebsmedizin. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/lexikon/index.php. Abgerufen am: 31.10.2018. Weitere Therapien werden nach dem beschriebenen Schema durchnummeriert.

Je nach Verfahren oder Medikament werden Krebstherapien in unterschiedlichen Häufigkeiten gegeben – von der einmaligen Operation bis zur Dauertherapie wie beispielsweise täglicher Tabletteneinnahme über Jahre. Wird die Medikamentengabe in bestimmten Zeitabständen wiederholt, spricht man von Therapiezyklen. Dabei wechseln sich Behandlungsphasen mit Behandlungspausen ab. Dies ist beispielsweise bei der Chemotherapie der Fall. Die Pausen zwischen den Gaben können mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate betragen. Die Abstände der Therapiezyklen sind in der Regel so angelegt, dass sich für den Patienten ein optimales Verhältnis von (möglichst effektiver) Wirkung und (möglichst geringer) Nebenwirkung ergibt.Deutsche Krebsgesellschaft. Die Chemotherapie. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/chemotherapie.html. Abgerufen am: 31.10.2018. Sie sind in den jeweiligen Behandlungsleitlinien der Fachgesellschaften definiert.

Bei bestimmten Krebsarten können abhängig vom Krankheitsstadium und individuellen Risikofaktoren sogenannte adjuvante und neo-adjuvante Therapien eingesetzt werden, um die Prognose für den Patienten zu verbessern. Adjuvante Therapien finden in der Regel nach einer vollständigen operativen Entfernung des Tumors statt. Ziel dieser begleitenden Therapie ist es, eventuell vorhandene, wenn auch nicht nachweisbare Tumorabsiedlungen (Mikro-Metastasen) zu bekämpfen und damit beispielsweise die Heilungsaussichten des Patienten zu verbessern oder das Rückfallrisiko zu verringern. Zum Einsatz kommen hier z.B. die Chemo- oder Strahlentherapie. Neo-adjuvante oder prä-operative Therapien sind meist medikamentöse Therapien, die vor einer Operation durchgeführt werden. Sie sollen den Tumor verkleinern und damit die Operation erleichtern oder sie erst ermöglichen (z.B. Chemotherapie vor der Tumorentfernung durch Operation).Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. ABC der Fachbegriffe in der Krebsmedizin. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/lexikon/index.php. Abgerufen am: 31.10.2018.

Von einer „Erhaltungstherapie“ spricht man, wenn die Krebstherapie dazu dient, den Behandlungserfolg der ursprünglichen Krebstherapie zu festigen und ein Wiederauftreten oder Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. ABC der Fachbegriffe in der Krebsmedizin. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/lexikon/index.php. Abgerufen am: 31.10.2018.,Deutsches Krebsforschungszentrum, Krebsinformationsdienst. Befunde verstehen. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/krebs-befunde-verstehen.php. Abgerufen am: 21.11.2018. Erhaltungstherapien werden meist über einen längeren Zeitraum eingesetzt. Sie kommen vor allem für Patienten in Frage, die nach erfolgter Krebstherapie ein (hohes) Risiko für einen Rückfall haben.

Personalisierte Therapie

Nicht jeder Mensch reagiert auf eine bestimmte Krebstherapie gleich. Einer der Gründe ist beispielsweise die individuelle genetische Ausstattung. Eine Krankheit kann also unterschiedliche Ursachen haben und die Therapie unterschiedlich wirken. Der Begriff personalisierte Krebstherapie oder auch Präzisionsmedizin steht für eine Therapie, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten ist. Dies können beispielsweise Parameter wie Alter, Geschlecht oder auch weitere Erkrankungen der Betroffenen sein. Aber auch Eigenschaften des jeweiligen Tumors. Hierzu werden zusätzliche Diagnoseverfahren, wie die molekular-genetische Untersuchung von Tumorgewebe oder Blut durchgeführt. Gesucht wird nach Veränderungen, die die Tumorzelle charakterisieren und für das Tumorwachstum verantwortlich sind – sogenannte Biomarker. Werden diese gefunden, lässt sich die Tumorzelle an dieser veränderten Stelle angreifen. Biomarker können so dabei helfen, die Wahrscheinlichkeit eines Therapieansprechens besser vorherzusagen. Am Einsatz von Biomarkern wird aktiv geforscht, um zukünftig noch präziser für alle Betroffenen die individuell bestmögliche Therapie finden zu können.Deutsche Krebsgesellschaft. Personalisierte Krebsmedizin: Für jeden Patienten die richtige Medizin. Verfügbar unter:https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/personalisierte-krebsmedizin.html. Abgerufen am: 21.11.2018. Ein innovatives Beispiel für die personalisierte Krebstherapie ist die CAR-T-Zelltherapie. Bei dieser patientenindividuellen Immuntherapie werden körpereigene T-Zellen der Betroffenen gentechnisch so verändert, dass sie Tumorzellen wieder erkennen und bekämpfen können.Maus MV, Grupp SA, Porter DL, June CH. Antibody-modified T cells: CARs take the front seat for hematologic malignancies. Blood 2014; 123(17):2625-35.,Subklewe M et al. Chimeric Antigen Receptor T Cells: A Race to Revolutionize Cancer Therapy. Transfus Med Hemother 2019;46:15-24.

Patientenrechte

Patienten haben festgelegte Rechte, wenn es um die eigene Behandlung geht: Jeder Patient hat beispielsweise vor dem Beginn der Behandlung Anspruch darauf, umfassend und verständlich aufgeklärt zu werden. Dabei muss der Arzt sowohl die Diagnoseschritte, die Therapie selbst als auch Chancen und Risiken mit dem Patienten besprechen. Ob ein Patient der vorgeschlagenen Behandlung zustimmt, kann er selbst entscheiden. Damit gehört auch die Ablehnung einer bestimmten Therapie zu den Patientenrechten. Ebenso ist das Recht auf eine Zweitmeinung festgelegt. Weitere Informationen zu Patientenrechten, Treffen von Therapieentscheidungen und weiterführenden Links finden Sie hier.Bundesministerium für Gesundheit, Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege. Ratgeber für Patientenrechte. Verfügbar unter: https://www.bmjv.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Ratgeber_Patientenrechte.pdf?__blob=publicationFile&v=20 data-placement=.

Weitere, ausführliche Informationen rund um die Krebstherapie finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes.